Neue Bauordnung ab 2026: Wie Hamburg mit vereinfachten Genehmigungen den Wohnraum beschleunigen will

Hamburg vereinfacht das Bauen – Revolution durch weniger Bürokratie?

Neubauprojekt Einfamilienhaus

Die neue Bauordnung, die ab 2026 greifen soll und das Ziel hat, das Bauen zu vereinfachen und vor allem zu beschleunigen.

Was genau ist geplant?

Kurz gesagt, der Hamburger Senat hat eine Regelung auf den Weg gebracht, die es vor allem kleineren Bauprojekten wie Einfamilienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern deutlich einfacher macht. Diese kleineren Wohngebäude sollen demnach im Bereich eines qualifizierten Bebauungsplans gebaut werden dürfen – und das ganz ohne Baugenehmigung! Es reicht eine sogenannte „Anzeige“, und nach einem Monat darf direkt losgebaut werden. Man will dadurch den bürokratischen Aufwand drastisch reduzieren und die Bauherren entlasten.

Aufstocken und Umnutzungen? Auch einfacher!

Aber damit nicht genug. Auch für Bauvorhaben im Bestand – also für Aufstockungen oder Umnutzungen – wird das Bauen erleichtert. Eine spannende Neuerung: Wer aus Büroräumen Wohnräume machen will, muss die bestehenden Wände und Decken nicht mehr auf die Standards eines Neubaus bringen. Das spart viel Zeit und Geld und schafft Anreize, vorhandene Gebäude flexibler zu nutzen.

Weniger Kfz-Stellplätze, mehr Mobilität

Ein weiterer Punkt, der ins Auge sticht: Die bisherige Verpflichtung, Kfz-Stellplätze nachzuweisen, entfällt. Stattdessen soll ein „Mobilitätsnachweis“ erbringen, wie die Nutzer des Gebäudes sich fortbewegen werden. Heißt: Es wird individuell geschaut, welche Verkehrsanbindung gegeben ist und ob überhaupt Bedarf an Parkplätzen besteht. Das macht besonders in städtischen Gebieten Sinn, wo der Fokus eher auf öffentlichen Nahverkehr und andere Mobilitätsangebote liegt.

Innovation fördern, nicht ausbremsen

Besonders cool ist, dass innovative Bauprojekte, die vielleicht noch nicht den Standardbauvorschriften entsprechen, eine Chance bekommen. Solche Projekte dürfen genehmigt werden, solange die übergeordneten Schutzziele beachtet werden. Das könnte zum Beispiel für Tiny Houses interessant sein, bei denen Hamburg nun Raum für kreative Lösungen gibt.

Gewerbegebäude: Schneller genehmigt, weniger Vorschriften

Auch für größere Gewerbegebäude wird’s einfacher. Anstelle eines umfassenden „Konzentrationsverfahrens“ können Bauherren nun das neue Regelverfahren wählen, das deutlich schneller ist und nur die wichtigsten Punkte wie Planungs- und Bauordnungsrecht umfasst. Diese Veränderungen könnten den Bau neuer Gewerbeflächen attraktiver machen und die Wartezeiten verkürzen.

Klimaschutz ohne großen Aufwand

Zu guter Letzt: Ab 2026 dürfen Wärmepumpen, Balkonkraftwerke, Solaranlagen an Fassaden kleinerer Gebäude und Ladepunkte für Elektroautos ohne Genehmigung aufgestellt werden. Die neuen Regelungen machen den Weg frei für mehr klimafreundliche Technologien und senken die Hürden, auf erneuerbare Energien zu setzen.

Unsere Meinung zur neuen Bauordnung in Hamburg

Insgesamt stellt Hamburg mit der neuen Bauordnung die Weichen für ein flexibleres, schnelleres und vielleicht auch günstigeres Bauen. Die Hoffnung: Mehr Wohnraum, mehr kreative Bauideen und eine Entlastung der Bauherren.

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