Halbzeit am Immobilienmarkt 2023: Zwischenstand & Prognose
Was am Immo-Markt passiert ist und wie es weitergehen könnte
Viel los ist am Immobilienmarkt immer. Die vergangenen 12 Monate war aber besonders viel los und was 2023 am Immobilienmarkt passieren würde, war heiß diskutiertes Thema in der Branche und den Medien. Im Zuge des Angriffskrieges auf die Ukraine und die dadurch losgetretenen Preisanstiege in allen Bereichen, befürchteten viele einen Crash des Immobilienmarktes 2023. Aber keine Sorge: Der kam nicht.
Trotzdem hat sich natürlich einiges verändert am Markt und das Jahr 2023 erlebt einen dynamischen Immobilienmarkt. Das birgt Chancen und Herausforderungen für Immobilieneigentümer:innen und solche, die es werden wollen. Besonders wer in Immobilien als Kapitalanlage investiert oder zukünftig investieren möchte, sollte die Situation am Immobilienmarkt im Jahr 2023 genau m Blick behalten. Und da das Jahr jetzt ungefähr halb vorbei ist, gibt's ein kleines Fazit zum Zwischenstand samt eines kurzen Ausblicks. Wer lieber Podcast hört als Artikel liest, kann in die passende Folge reinhören. 👇🎧 Für alle anderen gibt's diesen Magazin-Artikel.
Rückblick 2022: Russischer Angriffskrieg & steigende Energiepreise
Um den Immobilienmarkt im Jahr 2023 zu verstehen, ist ein Rückblick auf das Jahr 2022 unumgänglich. Im vergangenen Jahr begann der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, was zu einem Anstieg der Energiepreise führte und eine Inflation von durchschnittlich 6,9 % auslöste. Diese Entwicklungen hatten direkte Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, der durch steigende Zinsen belastet wurde. Zwischenzeitlich erreichten die Zinsen einen Stand von 4,5 bis 5 %.
Verhandlungsspielraum bei gestiegenen Zinsen: Tipps für erfolgreiche Kaufpreisverhandlungen
Nach fast einem Jahrzehnt sinkender Zinsen und steigender Immobilienpreise ergab sich somit im Jahr 2023 eine neue Situation. Die Kaufpreise waren plötzlich wieder verhandelbar, und es wurden Abschläge von bis zu 20 % möglich.
In dieser Situation hatten Immobilieneigentümer:innen, die verkaufen wollten, drei Möglichkeiten:
Die Immobilien im Bestand behalten und nicht verkaufen.
Die Immobilie mit einem Abschlag verkaufen.
Die Immobilie durch beispielsweise Mietanpassungen weiterentwickeln.
In dieser Situation haben Verkäufer:innen also nicht mehr eine solch gute Position, wie in Jahren mit extrem niedrigen Zinsen. Wer also aus verschiedenen Gründen im Jahr 2023 eine Immobilie verkauft(e), muss bereit sein, über den Kaufpreis zu verhandeln. Zumindest dann, wenn er die Immo nicht doch halten und erstmal entwickeln möchte. Das solltest du als Käufer:in unbedingt wissen.
Entwicklung von Bestandsimmobilien: Mietanpassungen und Energieeffizienz im Fokus
Die Kaufpreise sind langfristig nicht so stark eingebrochen, wie von einigen Expert:innen prognostiziert. Das liegt unter anderem an den inflationsbedingten Kostensteigerungen im Neubausektor. So bleibt die Nachfrage nach Bestandsimmobilien bestehen. Der weiter steigende Bedarf an bestehendem Wohnraum führte zu weiter steigenden Mieten, wenn auch mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung zur Inflation.
Für Immobilieneigentümer:innen im Jahr 2023 sind daher die Entwicklung der Mieten sowie die energetische Effizienz der Gebäude die wichtigsten Themen
Herausforderungen im Fix & Flip-Geschäft: Rückgang aufgrund der veränderten Marktbedingungen
Das Geschäft des "Fix & Flip" am Immobilienmarkt ist hingegen deutlich herausfordernder geworden und hat infolgedessen an Bedeutung verloren.
Die veränderten Marktbedingungen, insbesondere die gestiegenen Zinsen und die Notwendigkeit von Preisanpassungen, haben dazu geführt, dass der Spielraum für profitables Kauf- und Renovierungsgeschäft eingeschränkt ist. NAtürlich hängt auch das mit den gestiegenen Baukosten zusammen. Denn Renovierungen und Modernisierungen sind besonders wichtig im Fix & Flip-Business. Du kannst mit dem Begriff nichts anfangen? kein Thema. Einfach hier reinhören! 👇🎧
Prognose: Stabilisierung des Immobilienmarkts und neue Chancen
Wie sieht die Prognose für die kommenden Monate aus? Es scheint, dass der leichte Preisrückgang vorerst gestoppt ist, da die Zinsen wieder leicht sinken. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich der Immobilienmarkt stabilisiert und neue Chancen für Käufer:innen und Verkäufer:innen ergeben.
Die vergangenen 12 Monate haben gezeigt, dass der Markt externen Einflüssen mit signifikanten Auswirkungen ausgesetzt ist. Diese Auswirkungen sind allerdings keinesfalls dramatisch und unberechenbar. Vielmehr bieten solche Veränderungen immer Herausforderungen und Chancen zugleich für einen Immobilienkauf. Es gibt nie den einen perfekten Zeitpunkt, um eine Immobilie zu kaufen und es kommt auf deine Ziele genauso wie deine finanziellen Rahmenbedingungen an.