KfW-Förderprogramm "Jung kauft Alt" ist gestartet
Für wen lohnt sich das Programm?
Am 3. September 2024 startete das neue Förderprogramm "Jung kauft Alt", das von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (hier gibt es auch weitere Darlehen der KfW) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) ins Leben gerufen wurde. Ziel des Programms ist es, junge Familien mit mittleren und kleinen Einkommen beim Erwerb und der Sanierung von sanierungsbedürftigen Bestandsimmobilien zu unterstützen. Aber für wen lohnt sich das Programm und an welche Bedingungen ist es geknüpft.
Was ist "Jung kauft Alt"?
Die Finanzierung von Immobilien ist durch den Zinsanstieg der letzten Jahre teuer geworden. "Jung kauft Alt" ist ein Förderprogramm der Bundesregierung, das darauf abzielt, Familien mit minderjährigen Kindern den Erwerb von älteren, sanierungsbedürftigen Immobilien zu ermöglichen. Dabei soll durch zinsverbilligte Kredite der KfW der Traum vom Eigenheim auch für Familien mit mittleren und kleineren Einkommen realisierbar werden. Die Kredite sind speziell auf den Kauf und die notwendige energetische Sanierung von Immobilien ausgelegt, die derzeit eine schlechte Energieeffizienz aufweisen.
Zielgruppe des Förderprogramms
Das Programm richtet sich an Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind, deren jährliches zu versteuerndes Haushaltseinkommen 90.000 Euro nicht übersteigt. Für jedes weitere Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um 10.000 Euro. Wichtig ist, dass die geförderten Familien keine weiteren Fördermittel wie das Baukindergeld oder das Programm "Wohneigentum für Familien" in Anspruch genommen haben und dass sie zum Zeitpunkt der Antragstellung keinen weiteren Immobilienbesitz haben.
Anforderungen an die Immobilien
Gefördert werden ausschließlich Bestandsimmobilien, die zum Zeitpunkt der Antragstellung in die Energieeffizienzklassen F, G oder H eingestuft sind. Diese Klassen findet man im Energieausweis und sie zeichnen sich durch einen besonders hohen Energiebedarf aus, was die Immobilien sanierungsbedürftig macht. Innerhalb von viereinhalb Jahren nach Erwerb der Immobilie müssen die Eigentümer die Energieeffizienz des Gebäudes mindestens auf das Niveau eines Effizienzhauses 70 EE bringen. Dies bedeutet, dass das Gebäude nach der Sanierung nur noch 70 Prozent der Energie eines gesetzlich definierten Standardhauses verbraucht.
Finanzielle Unterstützung: Kredithöhe und Zinssätze
Die Kredithöhe richtet sich nach der Anzahl der im Haushalt lebenden minderjährigen Kinder. Bei einem Kind können Familien bis zu 100.000 Euro beantragen, bei zwei Kindern bis zu 125.000 Euro und bei drei oder mehr Kindern bis zu 150.000 Euro. Die Kreditlaufzeit kann zwischen sieben und 35 Jahren betragen, wobei die Zinsen je nach Laufzeitvariante für maximal 20 Jahre festgeschrieben werden können. Ein Beispiel: Bei einer Laufzeit von 35 Jahren und einer Zinsbindung von zehn Jahren beträgt der effektive Zinssatz aktuell 1,51 Prozent.
Einsparpotenzial und Kombination mit anderen Förderungen
Durch die zinsverbilligten Kredite können Familien erhebliche Einsparungen erzielen. Eine Familie mit zwei Kindern kann durch das Programm bis zu 18.000 Euro im Vergleich zu herkömmlichen Bankkrediten sparen. Zusätzlich zu den Krediten aus dem Programm "Jung kauft Alt" können auch weitere zinsgünstige Kredite und Zuschüsse aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in Anspruch genommen werden, zum Beispiel für den Einbau einer klimafreundlichen Heizung oder einer anderen energetischen Sanierung.
Zielsetzung des Programms
Das Förderprogramm verfolgt mehrere Ziele. Zum einen soll es einkommensschwächeren Familien den Zugang zu Wohneigentum erleichtern, indem es den Erwerb von günstigeren Bestandsimmobilien ermöglicht. Zum anderen fördert das Programm die nachhaltige Nutzung bestehender Immobilien, indem es diese vor Leerstand bewahrt und deren Attraktivität durch energetische Sanierungen erhöht. Darüber hinaus leistet das Programm einen Beitrag zur Energiewende, da die energetischen Sanierungen den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß der Gebäude erheblich reduzieren.
So lohnt sich das Förderprogramm "Jung kauft Alt" für Familien!
Das Förderprogramm "Jung kauft Alt" bietet eine wertvolle Unterstützung für junge Familien, die sanierungsbedürftige Bestandsimmobilien erwerben und diese energetisch sanieren möchten. Es stellt eine Kombination aus finanzieller Förderung und einem Beitrag zur Energiewende dar, indem es den Kauf von Wohneigentum erleichtert und gleichzeitig den Energieverbrauch im Gebäudebestand senkt. Trotz der Kritik an der Wirksamkeit in Bezug auf die Wohnraumkrise bietet das Programm eine sinnvolle Option für Familien, die den Traum vom eigenen Heim verwirklichen wollen.
Trotz der positiven Ziele gibt es auch Kritik am Programm "Jung kauft Alt". Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) moniert, dass das Programm keinen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Wohnungskrise leiste und eher dazu führe, dass Menschen aus den Städten aufs Land verdrängt würden. Zudem kritisiert die DUH die Freigabe der Mittel aus dem Klimafonds, insbesondere angesichts der Kürzungen in anderen Bereichen des Fonds.