Mietercheck vor Vertragsabschluss

Worauf Vermieter achten sollten

Mietercheck

Die Auswahl des richtigen Mieters ist für Vermieter eine der wichtigsten Entscheidungen, die du treffen musst. Ein Fehler bei der Mieterauswahl kann schwerwiegende finanzielle Folgen haben, die das gesamte Investment gefährden können. Und schließlich soll es bei der Eigentumswohnung als Kapitalanlage ja gerade darum gehen einen langfristig positiven Cashflow zu generieren und den Wert der Wohnung zu erhöhen. Hier schauen wir uns also mal wichtige Schritte und Maßnahmen an, die Vermieter ergreifen sollten, um die Bonität und Vertrauenswürdigkeit potenzieller Mieter zu prüfen.

Warum eine gründliche Mieterauswahl entscheidend ist

Die Mieterauswahl wird oft unterschätzt, doch sie ist von zentraler Bedeutung. Ein Mieter, der seine Miete nicht bezahlt oder die Wohnung beschädigt, kann schnell hohe Kosten verursachen, die das Investment für Jahre ruinieren können (und auch die Kündigung eines Mieters geht ja nicht von heute auf morgen). Daher sollte die Bonitätsprüfung kein Nebenschauplatz, sondern ein zentrales Element des Vermietungsprozesses sein.

Schritt 1: Die Mieter-Selbstauskunft

Eine ausführliche Mieter-Selbstauskunft ist die Basis jeder Bonitätsprüfung. Viele Vermieter, insbesondere Privatvermieter, zögern jedoch, umfangreiche Informationen einzufordern, aus Angst, zu viel zu verlangen. Doch es ist das gute Recht des Vermieters, umfassende Informationen vom potenziellen Mieter zu erhalten, um sicherzustellen, dass dieser zuverlässig ist.

Wichtige Dokumente in der Mieter-Selbstauskunft:

  • Gehaltsnachweise

    Um die Zahlungsfähigkeit des Mieters sicherzustellen.

  • Personalausweis

    Zur Identitätsüberprüfung.

  • Bonitätsnachweise

    Dazu zählen z.B. eine Schufa-Auskunft oder ein Mieterpass.

Schritt 2: Weitere wichtige Nachweise

Neben den Basisdokumenten können auch weitere Nachweise angefordert werden, um ein vollständiges Bild des Mieters zu erhalten. Dazu gehören:

  • Arbeitsvertrag

    Gibt Aufschluss über die berufliche Situation des Mieters.

  • Guthabennachweise

    Diese können zusätzlich die finanzielle Stabilität des Mieters belegen.

  • Vorvermieterbescheinigung

    Diese kann bestätigen, dass der Mieter bisher zuverlässig war, sollte jedoch mit Vorsicht betrachtet werden.

Schritt 3: Der persönliche Eindruck

Neben den formalen Nachweisen spielt auch der persönliche Eindruck eine wichtige Rolle. Vermieter sollten sich ein Bild vom potenziellen Mieter machen und dabei auf ihr Bauchgefühl hören. Ein persönliches Treffen und ein Blick in die aktuelle Wohnung des Mieters können wertvolle Hinweise liefern. Ein weiterer Tipp: Wenn der Mietinteressent mit dem Auto kommt, begleite ihn nach dem Gespräch doch zurück zu seinem Fahrzeug. So kannst du auch hier noch einen Eindruck gewinnen wie er mit seinem Eigentum umgeht. Schließlich soll er deines ja auch pfleglich behandeln!

Schritt 4: Red Flags erkennen

Vermieter sollten aufmerksam auf mögliche Warnsignale achten, die auf problematische Mieter hindeuten könnten. Beispiele hierfür sind:

  • Überstürztes Verhalten

    Ein Mieter, der sofort einziehen möchte und keine Fragen stellt, könnte Probleme verbergen. Das ist aber klar ortsabhängig. Während das in Berlin gang und gäbe ist, kann es in Gelsenkirchen eher ein Warnzeichen sein.

  • Unverhältnismäßiger Luxus

    Ein Mieter, der mit teuren Autos und Uhren prahlt, könnte versuchen, über finanzielle Schwierigkeiten hinwegzutäuschen. Auch hier gilt aber natürlich: Das Bauchgefühl zählt! Aber Äußerlichkeiten sollten dich nicht davon abhalten einen genaueren Blick auf den Mietinteressenten zu werfen.

Schritt 5: Technische Hilfsmittel und Services nutzen

In der heutigen digitalen Welt gibt es zahlreiche Tools, die Vermietern bei der Bonitätsprüfung unterstützen können. Neben klassischen Bonitätsprüfungen durch Anbieter wie Schufa gibt es auch spezialisierte Services, die auf umfassendere Datenquellen zugreifen.

Beispiele für technische Hilfsmittel:

  • Mietercheck und Mieterpass: Bieten umfassende Bonitätsprüfungen auf Basis zahlreicher Datenquellen. Es gibt hier verschiedene Anbieter - einen findest du auch hier.

  • Social-Media-Check: Ein Blick auf die Online-Präsenz des Mieters kann weitere Einblicke in dessen Lebensstil und Persönlichkeit geben.

Eine Mischung aus Fakten und Bauchgefühl

Im Rahmen der Verwaltung einer Wohnung wird das Thema Mieterprüfung irgendwann kommen. Was können wir jetzt festhalten? Die Auswahl des richtigen Mieters erfordert eine Kombination aus fundierten Bonitätsprüfungen und einem guten Bauchgefühl. Vermieter sollten sowohl auf die formalen Nachweise achten als auch den persönlichen Eindruck nicht unterschätzen. So lässt sich das Risiko minimieren, an einen problematischen Mieter zu geraten.