Sanierungsgebiete: So entstehen Trendviertel

Von Schmuddelkind zum Schmuckstück: Wie Sanierungsgebiete Stadtviertel aufmöbeln!

Kuratierte Immos auf dem Urbyo Marktplatz
Hafencity

Es gibt ja mehrere Möglichkeiten wie ehemalige Schmuddelecken zu Szene-Stadtteilen werden. Das ist zum einen die Gentrifizierung – wie man sie im Hamburger Schanzenviertel beobachten kann - und zum anderen die Revitalisierung und das massive Investment in Stadtteile, um die Attraktivität zu erhöhen – ein Extrembeispiel ist sicher die Hamburger Hafencity.

Was sind Sanierungsgebiete?

Sanierungsgebiete sind bestimmte Bereiche, die von der Kommune ausgewählt werden, um städtebauliche Maßnahmen durchzuführen. Also kurz gesagt: Stadtteile in denen die Infrastruktur, Gebäudequalität und die Lebensqualität verbessert werden soll.

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Wann wird ein Viertel zum Sanierungsgebiet?

Die genauen Kriterien sind von Land zu Land oder Stadt zu Stadt unterschiedlich. Aber in der Regel kann man sagen, dass es erhebliche städtebauliche Defizite geben muss. Das wird im ersten Schritt analysiert und dabei schaut man die soziale Situation, wirtschaftliche Lage, die bauliche Substanz und die Infrastruktur genauer an, um zu sehen, wo man ansetzen muss. Das heißt hier wird dann ein städtebauliches Konzept ausgearbeitet, das die Interessen der Bewohner:innen, Eigentümer:innen, Landeinhaber:innen, usw. berücksichtigen soll. Dann wird das ganze als Sanierungsgebiet von der Stadtverwaltung oder dem entsprechend zuständigen Gremium ausgewiesen und dann könnte man vereinfacht sagen rollen auch schon die Bagger an.

Sanierungsgebiete als Anfang der Gentrifizierung

Es ist wichtig zu beachten, dass Sanierungsgebiete oft den ersten Schritt zur Gentrifizierung eines Viertels darstellen. Wenn die Infrastruktur und die Lebensqualität steigen, ziehen in der Regel auch neue Bewohner:innen und Investierende an, was zu steigenden Miet- und Immobilienpreisen führen kann. Dies kann jedoch auch zu einer Verdrängung der ursprünglichen Bevölkerung führen, wenn die Mieten stark steigen.

Was setzen Kommunen in Sanierungsgebieten um?

Die konkreten Maßnahmen in Sanierungsgebieten können vielfältig sein. Beispiele sind die Verbesserung von Straßen und Grünflächen oder der Bau und die Sanierung öffentlicher Einrichtungen wie Schulen oder Gemeinschaftszentren. Das Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben.

Sanierungsgebiete aus Investitionssicht?

Wenn es um die Renovierung von Wohngebäuden geht, gibt es oft finanzielle Anreize für Investor:innen. Dies können Steuererleichterungen, Abschreibungsmöglichkeiten oder spezielle Förderprogramme sein, um Investitionen in Sanierungsgebiete zu fördern. Diese Anreize sollen sicherstellen, dass Gebäude aufgewertet und modernisiert werden.

Sanierungsgebiete frühzeitig erkennen?

Wenn du als Investor:in frühzeitig potenzielle Sanierungsgebiete erkennen möchtest, solltest du die Entwicklungspläne und Aktivitäten der Stadtverwaltung im Auge behalten. Oft werden Sanierungsgebiete bereits einige Jahre im Voraus geplant und angekündigt. Auch die Zusammenarbeit mit lokalen Immobilienexpert:innen kann hilfreich sein, um auf dem Laufenden zu bleiben.

In den nächsten Szenekiez investieren!

Ein weiterer Aspekt, den du in Betracht ziehen solltest, ist die Entwicklung von sogenannten Szenekiezen. Diese Viertel sind oft Vorreiter für Trends und ziehen kreative und junge Menschen an. Investitionen in solche aufstrebenden Viertel können sich langfristig auszahlen, da sie oft einen Anstieg der Immobilienpreise erfahren.

Beispiele erfolgreicher Sanierungsgebiete

Ein herausragendes Beispiel für ein erfolgreiches Sanierungsgebiet ist die Hamburger Hafencity. Dieses Gebiet wurde Anfang der 2000er Jahre zum Sanierungsgebiet erklärt und komplett umgestaltet. Heute ist es ein lebendiger Stadtteil mit modernen Wohngebäuden, Bürokomplexen, Hotels, Restaurants, öffentlichen Plätzen und einer erstklassigen Infrastruktur.

Ein weiteres gelungenes Beispiel ist das Quartier 21 in Leipzig. Hier wurde ein benachteiligtes Wohngebiet saniert und modernisiert, was zu einer Wertsteigerung der Immobilien und einer höheren Lebensqualität führte.

Die Kokerei Hansa in Dortmund ist ein weiteres Beispiel für eine erfolgreiche Sanierung. Dieses ehemalige Industrieareal wurde in ein Kultur- und Gewerbezentrum umgewandelt und zieht heute viele Besucher:innen an.

Sanierungsgebiete: Fluch oder Segen für Immobilieninvestor:innen?

Sanierungsgebiete bieten Investor:innen die Möglichkeit, in aufstrebende Stadtviertel zu investieren, die eine vielversprechende Wertsteigerung erfahren können. Es ist jedoch wichtig, die lokalen Gegebenheiten und Risiken zu berücksichtigen. Die Zusammenarbeit mit Expert:innen und die Beobachtung der Entwicklungspläne der Stadtverwaltung können dazu beitragen, die besten Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren. In jedem Fall sind Sanierungsgebiete ein spannendes Feld für Immobilieninvestitionen und können dazu beitragen, Trendviertel von morgen zu gestalten.